Forum und Buchvorstellung: Natur-Dialoge, Astrid Habiba Kreszmeier, Carl-Auer Verlag

Dieser junge Kerl dort oben auf dem Foto war mit uns beim Brachenforum und bei der Buchvernissage. In der Brache war er ortsbezogen mit einem Fussball unterwegs, hat die Skater entdeckt, ist im besten Sinne durch das Gelände gestreunt, mal hier und dort, dann wieder in unseren Kreisen, hat sich an der Pizza erfreut und ist friedlich eingeschlafen, rund ums Feuer eingeschlafen. Er ist ein wacher, eigenständiger und kluger Kerl und er mag offenbar Katzen. Er mag vieles, zum Beispiel Schnee oder Bagger, aber er mag auch vieles nicht: zum Beispiel Zwiebel oder Mineralwasser. Aber das mit den Katzen wusste ich noch nicht.
Jedenfalls hat er aufgeschnappt, dass im neuen Buch auch eine Katze eine Rolle spielt. Es scheint ihn sehr, sehr fasziniert zu haben, dass in einem Buch für Erwachsene auch Katzen Platz haben. So fasziniert, dass er in Bezogenheit zu dieser Katze - das hat seine "Gotti" (Patentante) mir zugesteckt - sogar eine Katzen-Unterhose, also eine, wo Katzen drauf waren, angezogen hat.
So weit, so gut.

Dann kam der Sonntag. Da waren wir nicht auf der Brache, sondern bei mehrheitlich schlechtem Wetter im oder rund ums Haus, viele Erwachsene, kein Fussball, keine Skater und kein Streunen im eigentlichen Sinn. Dennoch, Ben war vergnügt, hat geholfen, den Raum einzurichten und war ganz offenbar gespannt, auf das, was kommt.

Zuerst wollte er auch so ein T-Shirt, auf dem Sympoiese draufsteht. Es war zwar etwas gross, aber das machte ihm nix. Dann hat er sich in der ersten Reihe einen Platz reserviert, ganz ernsthaft. Er wollte alle Bilder und die kleinen Vorträge mitbekommen. Und dort blieb er auch aufmerksam eine ganze Stunde. Das war schon mal unglaublich, Katze hin oder her, die darin ja gar nicht vorkam.

Nach dem kleinen Apero am Feuer, war er der erste, der unbedingt mit seinem eigenen Geld ein Buch kaufen wollte. Das war mir etwas unangenehm, aber seine Mutter kam vorbei und beruhigte mich: "Er will das so, ganz ernst! Es ist ihm wichtig und er kann es sich leisten", sagte sie zwinkernd. Nun gut.

Nach dem nächsten Präsentationsteil war Ben schliesslich auch der erste, der eine Widmung in sein Buch wollte. Mittlerweile waren wir schon einige Stunden in dieser Veranstaltung und er noch immer so selbstverständlich interessiert und entspannt dabei, dass ich es kaum fassen konnte. Und als wir dann - nach dem Austausch in kleinen Lesezirkeln - alle noch in einen grossen Kreis zu abschliessenden Stimmen eingeladen haben, sitzt er da und liest, vertieft im Dialog. Unglaublich.

Ich danke Ben und den vielen "grossen" Männern und Frauen für die Mit-Freude, das Mit-Lesen und Mit-Forschen.
Herzlichst Habiba

Hier auch Bilder zur Geschichte: >>> Galerie Atmosphären