«Komm lieber Mai und mache, die Bäume wieder grün», sagt das Lied, doch in diesem Jahr blühen die Bäume und Sträucher schon Anfang April und viele freuen sich. Aber es gibt auch Menschen, die besorgt sind.
Während der Präsident der schweizerischen SVP in einem Interview meinte, sei es ihm persönlich lieber, wenn es wärmer ist und dass den Bauern der Klimawandel ja eigentlich helfen würde, hört man an den Rändern auch von Bauern, sie sich Sorgen machen. Und es gibt schon viele, die für Bodenqualität und Klima aktiv etwas tun und z.B. Pflanzenkohle auf ihren landwirtschaftlichen Betrieben einsetzen. Noch wird in der Diskussion um Problemlösungen in Bezug auf die Klimakrise die Pflanzenkohle von wenigen bemerkt, obwohl sie einen wertvollen und machbaren Beitrag zur CO2-Reduktion in der Atmosphäre beitragen könnte.
Am 4. Mai wollen wir auch im Sympoi-Institut Pflanzenkohle herstellen. Am Waldrand des Rosenhofes lagern mehrere dürre Asthaufen, Grünschnitt der letzten Jahre, die aufgeräumt werden wollen. Wir machen das mit einem Kon-Tiki Pyrolyse Ofen, der von Markus Koller, einem Landwirt aus dem Appenzellerland hergestellt wird. Durch ein einfaches, aber effizientes Belüftungssystem ermöglich der Ofen emissionsarme Verbrennung, die an einem bestimmten Punkt unterbrochen und zu Kohle gelöscht wird. Die Kohle arbeiten wir in unsere Komposterde ein. Wertvoller Humus entsteht und Co2 wird in der Erde gebunden. Win-Win.
Die Idee und die Technik dieses Ofens wurden von Hans-Peter Schmidt vom Ithaka-Institut entwickelt. Seinen ersten Einsatz fand der Brenner bei nepalesischen Bauern, die damit Pflanzenkohle herstellten und in Verbindung mit den tierischen Ausscheidungen wertvolle Humusbeigaben für ihre Äcker produzierten und somit unabhängig wurden von den teuren Produkten der Pharma-Industrie.
Rauchloses, emissionsarmes Feuer war der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Kon-Tiki. Hans-Peter Schmidt gab ihm diesen Namen in Erinnerung an Thor Heyerdahl, der in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts die zweifelnden Experten überzeugte, dass die Bewohner Südamerikas in der Lage waren, den Pazifik nach Polynesien in handgefertigten Booten zu überqueren. Er rekonstruierte so ein Boot nur mit den Werkzeugen und Materialien der südamerikanischen Ureinwohner und ging damit erfolgreich auf Reise. Kon-Tiki ist also ein Beweis dafür, dass auch mit scheinbar einfachen Mitteln viel möglich ist.