Schneebiwak
... und jetzt erlischt die Kerze! Kein Sauerstoff mehr – schnell ein Luftloch! Doch der Spatenstiel ist zu kurz, denn eine über einen Meter dicke Schneewand trennt uns von draussen. Erst wie mit dem behandschuhten Arm nachgeholfen wird, stösst der Stiel ins Freie. Luft – Luft!
Dieses Zitat findet sich in den Tagbüchern von uns, Hans-Peter Häderli und Hans-Peter Hufenus, die vor 40 Jahren die tiefwinterliche Landschaft der Schweizer Alpen zogen auf der Suche nach geeigneten Orten für Winterkurse der Wildnisschule (später planoalto, heute Sympoi). Fündig wurden sie in der oberen Leventina.
Kurz nach dem Südportal des alten Gotthardtunnels, bei der Ortschaft Piotta, ermöglicht die Standseilbahn der dortigen Wasserkraftwerke einen Hub auf über 1800 m.ü.M.
Damit waren wir noch bei guten Kräften, als wir auf unserer Rekognoszierungstour nach der Überquerung des gefrorenen Ritomsees die Cabanna Cadagno erreichten, von der nur der Dachgiebel aus dem tiefen Schnee herausragte. Die Kräfte brauchten wir, um mit unseren Lawinenschaufeln den Eingang freizulegen. Unser Ziel war, in der Hütte zu übernachten und am nächsten Tag über den Passo de Columbo jene absolut einsame Winterwildnis zu erreichen, in der wir auf zweitausend Höhenmetern das Experiment einer Schneehöhlen-Übernachtung planten.
Ermutigt über unsere Erfahrungen wagten wir diese Ausschreibung
Heute bauen wir im Sympoi Institut keine Schneebiwaks mehr, doch die vielen Jahre Erfahrung fliessen in unsere Arbeit ein. Zur Startseite